Beiträge

Forderungen für mutige Planung am Checkpoint Charlie | Gastbeitrag von Tim Renner

Der Autor, von 2014 bis 2016 Staatssekretär in der Berliner Kulturverwaltung, plädiert in seinem Gastbeitrag für die Erarbeitung neuer Planungsideen am Checkpoint Charlie. Sowohl die bisherige Investorenplanung der Trockland-Gruppe als auch der aktuell ausgelegte Bebauungsplanentwurf werden der Besonderheit des Ortes in keinster Weise gerecht. Auch das geplante Museum des Kalten Kriegs, dessen Thematik laut Herrn Renner bereits in mehreren Museen ausführlich dargestellt wird, trägt nichts zur Verbesserung der Situation bei. Was hier nach Aussage des Autors fehlt, ist eine Idee, wie man Berlin als „Hauptstadt der Freiheit“ an diesem besonderen Ort darstellt. Diese Frage werden weder die in die Planung involvierten Senatsverwaltungen noch Immobilieninvestoren beantworten können. Der Autor plädiert dafür, Künstler und andere Visionäre mit der Entwicklung kreativer Ideen zu beauftragen, die dann Ausgangspunkt für einen neuen Bebauungsplan sein sollten.

Artikel im Tagesspiegel vom 08.07.2019

Checkpoint Charlie – Justiz ermittelt | von Ralf Schönball

Hier berichtet der mit dem Investoren- und Planungsverfahren vertraute Redakteur Ralf Schönball, dass bei der Staatsanwaltschaft Berlin unter dem Aktenzeichen 241 Js 85/19 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes der Geldwäsche geführt wird. Dabei ist unbekannt, gegen welches Unternehmen wegen des Geldwäscheverdachts ermittelt wird. Im Artikel werden die Antworten auf die beiden Anfragen des Tagesspiegel an die Pressestelle der Senatsverwaltung für Justiz und die Pressestelle der Staatsanwaltschaft dargestellt. Aufgrund von zwei an den Justizsenator Dr. Dirk Behrendt gerichteten Schreiben aus dem Jahr 2018 hat sich die Justizverwaltung nach eingehender Prüfung entschlossen, den Vorgang zur „ergebnisoffenen Prüfung“ an die Staatsanwaltschaft Berlin weiterzuleiten. Die dortige eigenständige Prüfung der Unterlagen hat dann zur Eröffnung des Ermittlungsverfahrens geführt.

Artikel im Tagesspiegel vom 02.02.2019

Projekt am Checkpoint Charlie : Neue Pläne – Investor Trockland würde 6000 Quadratmeter verlieren | von Ulrich Zawatka-Gerlach

Im dem Artikel wird berichtet, dass sich der Senat auf der Sitzung am 4. Dezember auf eine gemeinsame Linie zur Umgestaltung des Checkpoint Charlie geeinigt hat. Dazu gehört an erster Stelle die Änderung des aktuellen Bebauungsplanentwurfs, der bisher eine deutlich höhere bauliche Ausnutzung vorsah. In der Pressekonferenz nach der Senatssitzung erklärte die für das Bebauungsplanverfahren zuständige Senatorin Kathrin Lompscher, dass die neue Planung zu einem Verlust von ca. 6.000 m2 Nutzfläche führt. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie der Investor „Trockland“ auf diese geänderten Vorgaben des Senats reagiert.

Artikel im Tagesspiegel vom 04.12.2018 (Online-Ausgabe)

Gedenkstätte in Berlin : Die Spur der Scheine am Checkpoint Charlie | Kommentar von Lorenz Maroldt

In seinem Kommentar befasst sich der Chefredakteur mit dem aktuellen Recherchestand in der „Causa Checkpoint Charlie“, den der Tagesspiegel am 28.11. im Online-Artikel „Investor für Checkpoint Charlie hat heikle Partner“ exklusiv veröffentlicht hat. Danach sind Familienangehörige des in 2006 gestorbenen Präsidenten von Turkmenistan an Firmen der Trockland-Gruppe beteiligt. Turkmenistan steht im Korruptionsindex von Transparency International auf hinteren Plätzen und der damalige Präsident soll Einnahmen aus Gaseinnahmen auf Privatkonten umgeleitet haben. Herr Maroldt stellt u.a. die Frage, wieso sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller mit seinem Verweis auf die Finanzverwaltung wie ein Sachbearbeiter verhält, statt als Chef des Senats Verantwortung zu übernehmen und für Aufklärung zu sorgen.

Artikel im Tagesspiegel vom 29.11.2018

Gedenkstätte in Berlin : Investor für Checkpoint Charlie hat heikle Partner | von Ralf Schönball

In diesem brisanten Artikel enthüllt der Tagesspiegel-Redakteur Ralf Schönball die Beteiligung von Verwandten des ehemailigen turkmenischen Präsidenten Saparmurad  Nijasow an mehreren Gesellschaften der Trockland-Gruppe. Neben der Witwe Musa Nijazowa sind nach Recherchen des Tagesspiegel auch die Nijasow-Tochter Irina und der Schwiegersohn Vladimir Sokolow beteiligt. Herr Sokolow ist seit 2014 „Head of Finance“ der Trockland-Gruppe und laut Aussage des Trockland-Gründers und Geschäftsführers Heskel Nathaniel „eine wesentliche Säule“ der Firmengruppe.

Turkmenistan steht im aktuellen Korruptionsindex von „Transparency International“ auf Platz 167 von 180, gehört also zu den korruptesten Staaten der Welt und nach Aussage von „Amnesty International“ gibt es in Turkmensistan kein Recht auf freie Meinungsäußerung. Der Online-Artikel ist mit etwas verändertem Inhalt auch in der Printausgabe des Tagesspiegel vom 29.11.2018 auf der Titelseite erschienen.

Artikel im Tagesspiegel vom 28.11.2018 (Online-Ausgabe)

Grüne stoppen Müllers Pläne für den Checkpoint Charlie | von Laura Hoffmann, Hendrik Lehmann und Ralf Schönball

In diesem Artikel beschreiben die drei Redakteure des Tagesspiegel die aktuelle „Gefechtslage“ rund um das Neubauprojekt der „Trockland-Gruppe“ am Checkpoint Charlie. Nachdem der Regierende Bürgermeister Michael Müller auf dem SPD-Parteitag höchstpersönlich einen kritischen Antrag des SPD-Kreisverbands Berlin-Mitte verwässert hat, ist die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen auf Konfrontationskurs gegangen. Die Grünen wollen einen Antrag im Abgeordnetenhaus einbringen, in dem eine Verlegung des geplanten Museums vom Westgrundstück auf das Ostgrundstück gefordert wird. Damit wäre die Planung für das derzeit auf dem Ostgrundstück vorgesehene Hardrock-Hotel hinfällig.

Artikel im Tagesspiegel vom 20.11.2018

 

SPD Mitte stellt sich gegen Pläne für Checkpoint Charlie | von Laura Hoffmann

Auf der Seite „Tagesspiegel Leute“ meldet die Redakteurin Laura Hoffmann, dass sich der SPD-Kreisvorstand Berlin-Mitte in der Sitzung am 6. November gegen die derzeitigen Pläne für die Neubebauung am Checkpoint Charlie ausgesprochen hat. Damit distanziert sich der größte Berliner Kreisverband auch von Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz (SPD), der seit geraumer Zeit die Verhandlungen mit dem Investor „Trockland Gruppe“ führt. Das Land Berlin wird mit dem Beschluss aufgefordert, das im Grundbuch verankerte Vorkaufsrecht zu prüfen und sich stärker für gemeinwohlorientierte Nutzungen einzusetzen.

Tagesspiegel vom 07.11.2018 (Leute Newsletter)

Checkpoint Charlie :  Interview von Ralf Schönball mit Trockland-Geschäftsführer Heskel Nathaniel

Das Interview, das der Tagesspiegel-Redakteur Ralf Schönball mit dem Trockland-Geschäftsführer Heskel Nathaniel geführt hat, ist im Tagesspiegel am Samstag direkt neben dem Artikel „Geheimsache Checkpoint“ angeordnet. Auch im Interview geht es anfangs um das neue „Massenmodell“ für die Neubebauung der beiden Grundstücke östlich und westlich der Friedrichstraße, das in der Obergutachter-Sitzung beschlossen wurde. Weitere Fragen beziehen sich auf das Verhältnis zwischen Trockland und dem Grundschuldgläubiger „AF I Originator“ aus Luxemburg, auf das Vorkaufsrecht des Landes Berlin und auf die Beziehungen von Herrn Nathaniel zu Finanzmanagern aus Russland.

Interview in der Berliner Zeitung vom 29.09.2018

Geheimsache Checkpoint Charlie – Denkmalschutz außer Kraft | von Ralf Schönball

Der Autor Ralf Schönball berichtet hier von einer zunächst geheimgehaltenen Sitzung des „Obergutachtergremiums“ in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, wo ein neues „Massenmodell“ für die vom Projektentwickler Trockland geplante Neubebauung verabschiedet wurde. Dieses „Massenmodell“ missachtet die Vorgaben des Denkmalschutzes, der in seinem Denkmalschutz-Erlass vom 15.05.2018 auch die beiden Brandwände „Zimmerstraße 79-80“ und „Mauerstraße 88“ unter Denkmalschutz gestellt hat. Der Autor beschreibt außerdem den Stand der politischen Auseinandersetzungen im Parlament, die Vertuschungsstrategie der SPD und die befremdlichen Kontakte von Trockland zu Finanzmanagern aus Russland und Zypern.

Artikel im Tagesspiegel vom 29.09.2018

 

Die Initiative beginnt heute, über aktuelle Ereignisse rund um das Neubauprojekt am Checkpoint Charlie zu berichten. Mit der Sitzung des Ausschusses für kulturelle Angelegenheiten am 3. September hat der erste mit dem Neubauprojekt befasste Parlamentsausschuss seine Arbeit aufgenommen. Im Moment ist das Sitzungsprotokoll noch nicht veröffentlicht (Stand 6.9./18:25 Uhr) und man darf gespannt sein, ob in der Sitzung über das Projekt des Investors „Trockland“ gesprochen wurde. In jedem Fall steht das Thema auf der Tagesordnung des „25. Runden Tischs für Liegenschaftspolitik“, der am morgigen Freitag ab 10 Uhr im Abgeordnetenhaus tagt. Das Referat zum Tagesordnungspunkt „Liegenschaftsfall Checkpoint Charlie“ übernimmt Theresa Keilhacker, die sich von Beginn an kritisch mit Inhalt und Ablauf des Verfahrens auseinandersetzt.

Im Morgen-Newsletter „Checkpoint Tagesspiegel“ des Chefredakteurs Lorenz Maroldt wurde heute berichtet, dass der Investor „Trockland“ Abgeordneten des Landesparlaments in einem Schreiben mitgeteilt hat, bei einer Verzögerung der notwendigen Parlamentszustimmung über den 31.12.2018 hinaus die Zwangsversteigerung der Grundstücke in die Wege zu leiten. Nach den von der Berliner Zeitung veröffentlichten Grundbuchauszügen hat eine in Luxemburg beheimatete Firma die erst- und zweitrangig gesicherten Grundschulden übernommen und ist als Gläubiger natürlich berechtigt, die Zwangsversteigerung zu beantragen. Hier wie auch an vielen anderen Stellen mangelt es allerdings an Transparenz. Die geschäftliche Beziehung zwischen „Trockland“ und dem im Grundbuch genannten Grundschuldgläubiger „AF I Originator S.a.r.l.“ bleibt ebenso im Dunkeln wie die konkreten vertraglichen Regelungen zu dem für das Land Berlin eingetragenen Vorkaufsrecht. Die genauen Bestimmungen zum Vorkaufsrecht, das nicht nur „für den ersten Verkaufsfall“, sondern „für alle Verkaufsfälle“ gilt, ergeben sich aus der Bewilligungen, die von einer Notarin in den 90er-Jahren beurkundet wurden und die bei den Grundakten im Amtsgericht Mitte liegen. In einem Zwangsversteigerungverfahren könnte das Land Berlin das Vorkaufsrecht nicht ausüben. Dieses Recht geht aber mit dem ersten Verkauf wahrscheinlich nicht unter, sondern bleibt als Belastung in Abteilung 2 des Grundbuches stehen. Bei dieser Grundbuchlage und der komplizierten Planungssituation sind Zweifel angebracht, ob das Zwangsversteigerungsverfahren ein Selbstläufer wird. Nicht auszuschließen ist, dass Trockland selbst das Grundstück ersteigert und so die Hindernisse beseitigt, die momentan der Eigentumsumschreibung im Wege stehen.

Da eine Grundbucheinsicht nur möglich ist, wenn der Antragsteller ein berechtigtes Interesse nachweist, sollte das Land Berlin ernsthaft prüfen, ob es einen Weg für eine Veröffentlichung der kompletten Grundakten gibt. Nur durch eine solche Transparenz-Offensive kann der Senat schon verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnen.