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Passt eine Glasfassade zum Denkmalschutz?: Neue Runde im Streit um den Checkpoint Charlie | von Teresa Roelcke

Kurz nach der Berliner Zeitung berichtet auch der Tagesspiegel über die Sitzung des „Baukollegiums“ zur Neubauplanung des Investors „Gold.Stein“ am Checkpoint Charlie. Die Redakteurin Teresa Roelcke beschreibt zunächst die Vorgaben für das an den Stadtplatz auf der Ostseite angrenzende Bürogebäude und die Bedeutung der denkmalgeschützten Brandwände. Die Architekten des Investors haben auf der Kollegiumssitzung einen Vorschlag mit einer zweiten Glaswand vor der eigentlichen Fassade des Bürogebäudes vorgestellt, der nach den zitierten Aussagen der Baukollegiumsmitglieder Maren Brakebusch und Jörg Springer auf Ablehnung gestoßen ist. Der Geschäftsführer des Investors, Erhard Ellenberger wird mit der Aussage „Ich kann da jetzt nicht eine Betonwand hinsetzen, das machen wir nicht“ zitiert. Auch sein Berater, der Ex-Senator Peter Strieder (SPD) verteidigte die geplante Glasfassade.

Artikel im Tagesspiegel vom 21.03.2023 (Online-Ausgabe)

Baukollegium berät zum Checkpoint Charlie – und ein Ex-Senator redet mit | von Ulrich Paul

In diesem Artikel berichtet der mit dem Planungsverfahren am Checkpoint Charlie vertraute Redakteur Ulrich Paul über die Sitzung des „Baukollegiums“ am gestrigen Montag. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Sitzungen mit dem Investor „Gold.Stein“ aus Frankfurt am Main war diese Sitzung öffentlich. Die vom Architekturbüro des Investors präsentierte Planung für das westlich der Friedrichstraße gelegene Grundstück wurde vom Baukollegium eher reserviert aufgenommen. Insbesondere die vorgehängte Glasfassade an der zum neuen „Stadtplatz“ hin orientierten „Brandwand“ des längs der Zimmerstraße geplanten Bürogebäudes stieß auf Bedenken. Gemäß den Ende 2022 beschlossenen Leitlinien zum Gedenk- und Erinnerungsort Checkpoint Charlie sollen sich die Neubaufassaden deutlich von den denkmalgeschützten Brandwänden abheben, was bei der Glasfassade eher nicht gegeben ist. Der Investor wird vom ehemaligen Bausenator Peter Strieder (SPD) beraten, der mit seiner Firma „SMC“ schwerpunktmäßig Immobilien-Investoren berät.

Artikel in der Berliner Zeitung vom 21.03.2023 (Online-Ausgabe)

Noch eine Geheimsitzung: Baukollegium tagte auch zum Checkpoint Charlie | von Ulrich Paul

Die aus Sicht der Initiative „Checkpoint Charlie erhalten“ wichtigste Information findet sich am Ende des Artikels: In der Sitzung des Abgeordnetenhauses Berlin am Donnerstag, den 01.12.2022 haben die Abgeordneten mit großer Mehrheit dem Kauf der beiden Grundstücke rechts und links der Friedrichstraße durch das Land Berlin zugestimmt. Auf diesen beiden Grundstücken wird nach dem aktuellen Stand des „Dialogverfahrens Checkpoint Charlie“ der Bildungs- und Erinnerungsort errichtet. Die übrigen Grundstücksteile werden von einem Investor gekauft, der nach Informationen der Berliner Zeitung an mindestens einer bisher teilweise geheim gehaltenen Sitzung des Baukollegiums am 16.05.2022 teilgenommen hat. Von dieser Sitzung waren bisher nur die Tagesordnungspunkte „Schumacher Quartier“ und „Projekt Adenauerplatz“ öffentlich bekannt. Der Redakteur Ulrich Paul hat erst kürzlich von einer „Geheimsitzung“ am 23.08.2021 zum SIGNA-Projekt am Kurfürstendamm berichtet. Entgegen der Geschäftsordnung des Baukollegiums scheinen „Geheimsitzungen“ kein Ausnahmefall zu sein. Gegen diese fragwürdige Praktik sprechen sich im Artikel die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der LINKEN, Katalin Gennburg sowie der stadtentwicklungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Julian Schwarze, aus.

Artikel in der Berliner Zeitung vom 01.12.2022 (Online-Ausgabe)